Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein fortgeschrittenes, modernes Bildgebungsverfahren, das überall auf der Welt genutzt wird. Das Prinzip basiert auf der Anregung von Wasserstoffatomen im Körper durch starke Magnetfelder, die für den Menschen harmlos sind und keine Schäden verursachen. Durch die angeregten Wasserstoffatome lassen sich wasserhaltige Gewebe wie Organe, Knorpel und Gehirn in einem Scanner sichtbar machen, wodurch Forscher in der Lage sind, mögliche Schäden schnell zu erkennen und zu diagnostizieren.
Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sind nun in der Lage, mittels der MRT-Technik auch Luftströme in der Lunge sichtbar zu machen. Dabei wird eine besondere Spule ins MRT eingebaut, mit deren Hilfe sich das natürlich vorkommende chemische Element Fluor nachverfolgen lässt. Probanden atmen bei der Untersuchung Luft mit einem fluorhaltigen Gas ein, was für den Körper ungefährlich ist. Dank der neuen Technik können die Wissenschaftler bestimmen, in welchen Bereichen der Lunge sich die eingeatmete Luft ausbreitet.
Die Spule ist nicht nur ein Fortschritt für die Diagnostik von Lungenschäden, indem untersucht werden kann, welche Teile der Lunge betroffen oder noch funktionsfähig sind, sondern kann in Zukunft auch bei der Entwicklung neuer Medikamente helfen. So kann nach Einnahme eines neuen Medikaments genau geprüft werden, ob der Wirkstoff auch dort in der Lunge ankommt, wo er gebraucht wird und wie er sich auf die Funktion einzelner Bereiche auswirkt.
7. Oktober 2015