Wie die nun publizierten Studienergebnisse zeigen, konnte Ocrelizumab bei der schubförmigen MS im Vergleich zum bereits auf dem Markt erhältlichen Interferon β-1A die Zahl der Schübe um 45 Prozent reduzieren. Außerdem konnte mit der Magnetresonanztomographie festgestellt werden, dass sich die Zahl entzündlicher Herde um über 90 Prozent verringerte. Weil durch die Behandlung mit Ocrelizumab wahrscheinlich auch die MS bedingte Behinderung weniger stark zunimmt, kann von einer deutlichen Überlegenheit gegenüber Interferon β-1A gesprochen werden.
Für die Behandlung der primär progredienten MS, die von Anfang an stetig fortschreitend ohne Schübe verläuft, gibt es bisher keine zugelassene und wirksame Therapie. Nun hat mit Ocrelizumab erstmals überhaupt ein Medikament in einer Phase-3-Studie eine gegenüber Placebo signifikante Wirkung gezeigt. So stellte sich heraus, dass es mit Ocrelizumab weniger wahrscheinlich ist, dass sich die durch MS bedingte Behinderung weiter verschlechtert.
Insgesamt wurde Ocrelizumab in den nun abgeschlossenen Phase-3-Studien gut vertragen. Trotzdem sind weitere Untersuchungen zur Langzeitsicherheit dieser neuen Therapieoption nötig. Die jetzt publizierten Resultate geben jedoch Anlass zur Hoffnung, dass Patienten, die von MS betroffen sind, künftig eine deutlich wirksamere Therapie zur Verfügung stehen wird als bisher.