Nichtinvasive Beatmungstherapie im eigenen Zuhause hilft

Nichtinvasive Beatmungstherapie im eigenen Zuhause hilft
Menschen mit fortgeschrittener COPD-Erkrankung können von einer nicht-invasiven Beatmungstherapie (NIV), die zusätzlich zur Sauerstofftherapie verabreicht wird, profitieren. Dies fanden britische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer aktuellen Untersuchung heraus. Alleine in Deutschland leiden etwa 6,8 Millionen Menschen an der Lungenkrankheit COPD. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO wird bis 2020 COPD weltweit die dritthäufigste Todesursache sein. Bisher gibt es keine Heilung. Die Therapiemaßnahmen sollen deshalb das Voranschreiten der Krankheit und akute Krankheitsschübe verhindern. Menschen mit einer schweren, fortgeschrittenen COPD werden oft mit einer Sauerstofftherapie behandelt, um den chronischen Sauerstoffmangel im Blut zu kompensieren.In der aktuellen britischen Studie wurde untersucht, ob COPD-Erkrankte, nach einer Exazerbation von einer zusätzlichen, nicht-invasiven Beatmungstherapie profitieren können. Mit einem speziellen Beatmungsgerät kann die Therapie von den Betroffenen selbstständig und zuhause durchgeführt werden. An der Studie nahmen 116 Männer und Frauen mit einem Durchschnittsalter von 67 Jahren teil. Einschlusskriterium war, dass sie aufgrund einer aktuellen, schweren Exazerbation mit einer Langzeitsauerstofftherapie behandelt werden mussten. Um den Effekt der NIV-Beatmung gegenüber einer reinen Sauerstofftherapie zu testen, bekamen 57 der Probanden zusätzlich die NIV-Beatmung verschrieben. Lediglich 64 Teilnehmer schlossen die zwölfmonatige Studie ab. Die Zeit bis zur nächsten Krankenhausaufnahme oder zum Tod konnte durch die Beatmung von durchschnittlich 1,4 auf 4,3 Monate erhöht werden. Das Risiko für eine erneute Aufnahme in ein Krankenhaus oder den Tod wurde durch die NIV um 17 % gesenkt.

Die britische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die die Studie ins Leben gerufen haben, finden die Ergebnisse sehr vielversprechend. Die Therapiemaß-nahmen könnten den Weg für eine neue Behandlungsoption für Menschen mit schwerer, fortgeschrittener COPD ebnen.

Quelle

11. Juli 2017