Pathologischer Ablauf von MS dokumentiert

Pathologischer Ablauf von MS dokumentiert
Sowohl neurodegenerative als auch entzündliche Prozesse finden bei MS gleichzeitig statt. Hierbei ist vor allem der Entzündungsprozess des Nervensystems eine treibende Kraft, während neurodegenerative Prozesse erst in der progredienten Phase hinzukommen, die das Gehirn schädigen.Bislang gab es zwei Ansätze um MS zu kategorisieren und zwar als eine in alle Stadien entzündliche Störung des Nervensystems und als einen Übergang von einer entzündlichen in eine neurodegenerative Störung. Mit dem Alter nehmen die neurodegenerativen Störungen zu, während die gut behandelbaren Entzündungsprozesse zurückgehen. Daher wirken die Medikamente anfangs meist gut, verlieren mit der Zeit allerdings ihre Wirkung.
In einem späteren MS-Stadium werden Amplifikationsmechanismen in Gang gesetzt, die für die Vervielfachung der Schäden im Gehirn verantwortlich sind. Dies aktiviert Mikrogliazellen, die ebenso an dem schnellen Voranschreiten der Störung beteiligt sind. Gleichzeitig werden die Mitochondrien geschädigt, die das Gehirn mit Energie versorgen. Dadurch, verbunden mit der normalen Gehirnalterung, kommt es zu Eisenablagerungen und weiteren Schädigungen im Gehirn.
Diese Erkenntnisse können zu neuen Therapieansätzen führen. So könnte man z.B. Pharmaka entwickeln, die auch auf das Gehirn eine antientzündliche Wirkung haben oder aber man entwickelt neuroprotektive Therapien, die die Amplifikationsmechanismen und die Schädigung der Mitochondrien präventiv blockieren um Folgeschäden zu verhindern. Die ersten klinischen Studien laufen bereits, liefern aber wohl die ersten Ergebnisse erst in ca. fünf Jahren.
5. Mai 2015