Pflanzen können den Abbau von Asbest in Böden fördern

Der gezielte Einsatz von Pflanzen kann die Verwitterungsgeschwindigkeit von Asbest in Böden beschleunigen. Das berichten Forscher der Universität Wien.

Asbestzement galt seit seiner Erfindung im 19. Jahrhundert als architektonisches und technisches Wundermaterial. Erst in den 1980er Jahren wurde die Nutzung von Asbest wegen seiner stark krebserregenden Eigenschaft verboten. Eingeatmeter Asbeststaub kann noch Jahrzehnte nach der Inhalation Lungenerkrankungen verursachen. Bis heute gehört Asbeststaub zu den häufigsten Auslösern von Todesfällen am Arbeitsplatz in Europa. Auch Asbestzementabfälle aus der Produktion galten lange als unbedenklich und wurden dementsprechend sorglos gelagert oder als Recyclingmaterial eingesetzt.

Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass besonders gestreute Asbestbelastungen schwer sanierbar sind. Diese entstehen zum Beispiel, wenn Asbestabfälle durch landwirtschaftliche Bodenbearbeitung fein verteilt werden. Darauf aufbauend untersucht nun ein internationales Forschungsteam der Universität Wien, wie schnell die natürliche Verwitterung von Asbest zur Selbstreinigung kontaminierter Böden führen kann und ob dieser Prozess durch gezielten Einsatz von Pflanzen beschleunigt wird.Quelle

26. Januar 2016