Das Programm soll Menschen in Krankenhäusern, Pflegeheimen sowie im eigenen Zuhause helfen und den Pflegebedürftigen mehr Lebensqualität ermöglichen. Durch Hilfe von Assistenzsystemen werden viele Menschen beispielsweise länger in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Dabei helfen auch neuartige Pflegetechnologien, beispielsweise intelligente Pflegebetten. Mit Sensoren können diese Systeme die Liegeposition schwer pflegebedürftiger Menschen erfassen und deren Lagerung nach Bedarf anpassen. Gleichzeitig sind die neuen Systeme in der Lage die Pflegedokumentation zu übernehmen und so insbesondere Pflegekräfte und Physiotherapeuten zu entlasten. Das Pflegecluster wird Impulse für die Lehrpläne in der Pflegeausbildung geben und gezielt den richtigen Einsatz von Technik in der Pflege und deren gesellschaftliche Bedeutung aufzeigen.
In Deutschland sind laut Angaben des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mehrere Millionen Menschen Teil des Pflegealltags, dazu zählen sowohl Patienten als auch Pflegekräfte oder pflegende Angehörige. Daher startet das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein neues Programm, das den Pflegealltag für alle beteiligten erleichtern soll. Unter dem Titel „Zukunft der Pflege“ arbeiten. Forschung und Wirtschaft gemeinsam mit Anwendern an neuen Produkten, die Hilfestellung leisten können. Soziale und technische Innovationen sollen dabei eng miteinander vereint werden. Bis zum Jahr 2022 stehen insgesamt 20 Millionen Euro bereit.Die erste Aktion des Programms startete bereits am 1. Juni 2017. Ein bisher in Deutschland einmaliges Pflegeinnovationszentrum nahm seine Arbeit auf. Es konzentriert seine Aktivitäten auf die praxisnahe Erforschung neuer Technologien gemeinsam mit Pflegediensten, Heimen und Kliniken. Im Vordergrund stehen dabei die Bedürfnisse von Patienten und Pflegenden. Komplettiert wird das Pflegeprogramm ab 2018 durch vier Pflegepraxiszentren in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Niedersachsen. Dort werden innovative Pflegetechnologien in klinischen, stationären und ambulanten Pflegebereichen eingesetzt und auf ihre Wirksamkeit im Pflegealltag untersucht. Die Praxiszentren werden dabei eng mit forschenden Industriepartnern sowie Einrichtungen der Gesundheits- und Pflegebranche zusammenarbeiten.
12. Juni 2017