Für ein Gehtraining zu Hause wird diejenige Wegstrecke herangezogen, die am Ende des Reha-Aufenthalts vom Patienten innerhalb von 6 Minuten zurückgelegt werden konnte – man spricht auch von der so genannten 6-Minuten-Gehstrecke. „Optimal wäre, wenn die Patienten zu Hause täglich drei Mal 125 Prozent dieser erzielten Gehstrecke zügig zurücklegen“, erklärt Prof. Dr. med. Klaus Kenn, ehemals Chefarzt des Fachzentrums für Pneumologie in der Schön-Klinik im Berchtesgadener Land. Alternativ können sie diese drei Trainingseinheiten auch direkt nacheinander – also an einem Stück – absolvieren. Wenn beispielsweise bei einem Patienten die Gehstrecke in der Reha 400 Meter betrug, ergibt sich daraus ein häuslicher Trainingsumfang von entweder drei Mal 500 Metern oder einmal 1,5 Kilometern pro Tag. Bei regelmäßigem Training können die Betroffenen auf diese Weise ihre körperliche Leistungsfähigkeit nicht nur erhalten, sondern im Lauf der Zeit sogar noch steigern, wobei jeder Meter Verbesserung im 6-Minuten-Gehtest eine konkrete Verringerung ihres Sterberisikos bedeutet.
Alternativ zum Gehen lassen sich die Erfolge einer Reha natürlich auch durch andere Trainingsmethoden aufrechterhalten wie z. B. auf dem Fahrradergometer oder durch Teilnahme an einer Lungensportgruppe.„Jeder Schritt zählt und sollte in den Alltag integriert werden – also anstatt zum Zeitungholen z. B. den Aufzug zu benutzen, gerne auch einmal die Treppe nehmen. Selbst wer keine Gelegenheit zu einem dreiwöchigen Rehabilitationsaufenthalt in einer Klinik haben sollte, kann und sollte sich langfristig zu mehr Aktivität entscheiden bzw. sich behutsam aber konsequent an ein höheres Aktivitätslevel als dem bisher gewohnten heranführen. Wichtig ist eine nachhaltige Änderung des Lebensstils hin zu einer aktiveren, gesünderen Lebensweise. Das heißt also nicht nur die Muskeln trainieren – auch im Kopf muss es Klick machen!“, betont Prof. Kenn.
Nach Ansicht der Lungenärzte sollten die Betroffenen am besten bereits während ihres Aufenthaltes in der Reha ein entsprechendes Praxisnachsorgeprogramm einüben, damit sie es dann zu Hause sogleich auch selbständig fortführen können. „Das ist bisher leider noch nicht die gängige Praxis, wäre allerdings insbesondere dort erforderlich, wo noch keine ambulanten Nachsorgeprogramme wie zum Beispiel Lungensportgruppen in Wohnortnähe der Patienten angeboten werden“, betont Prof. Kenn.





















































