Anna Schaffelhuber, paralympische Monoskibobsiegerin, Weltmeisterin, Sportlerin des Jahres … brach am ersten Messetag als Moderatorin sofort das Eis und zeigte deutlich, dass es um Austausch der Experten, gemeinsame Zieldefinition und Lebensqualität geht für jeden Betroffenen, bei jeder Hilfsmittelversorgung.
Neben dem Handwerks-Thema „Sitzschale“ gab es diesmal aber auch Hightech auf der Bühne: Otto Bock präsentierte E-Rollstuhl-Sonderbauten und Umfeld- und Sondersteuerungen für hohe und sehr spezielle Ansprüche. Mark, nach einem Badeunfall hoch gelähmt, führte sein selbstbestimmtes Alltagsleben mit seinen Assistenten vor. Eine Mundsteuerung und eine Saugblasmaus sorgten für den nötigen Aktionsradius, Selbstständigkeit im Haus und die Nutzung des Computers. So konnte er seine Ausbildung abschließen und hat auch einen Arbeitsplatz in Aussicht. Gute Perspektiven für den 24jährigen jungen Mann. Die Besucher stellten offene Fragen und Marc scheute keine deutlichen Antworten …
„Stehen“ als kreislaufstärkende physiologische Funktion und für Teilhabe auf Augenhöhe ist seit einem Vierteljahrhundert das Spezialgebiet von Rehatec. Messetäglich wechselnde Nutzer berichteten aus ihrem Alltag mit Stehtraing, auch in der Schule, und wieviel an Fitness, Sicherheit und auch Selbstbewusstsein sie durch eine gelungene Stehversorgung gewonnen haben.
„Nicht sprachlos bleiben – Komplexe Versorgungen und Kommunikationshilfsmittel im interdisziplinären Team“ war das diesjährige Anliegen der Fördergemeinschaft rehaKIND. Das Miteinander von Kommunikation und Mobilität ist jedem gesunden Menschen selbstverständlich. Bei schwerer eingeschränkten Menschen sind die technischen Möglichkeiten von Kommunikationshilfen oft gar nicht bekannt. Wie bei gesunden Kindern, sollte Sprache und Kommunikation so früh wie möglich angebahnt werden. Sich ausdrücken zu können ist eins der wichtigsten Grundrechte des Menschen.
Lebhafte Gespräche mit den unterstützt durch Augensteuerung kommunizierenden Nutzerinnen Marika und Dayna zeigten eindrucksvoll, dass auch in auf den ersten Blick körperlich schwer behinderten Menschen ein blitzgescheiter Geist stecken kann.
Gut, dass sich diese beiden mittels Augensteuerung ausdrücken können, sonst hätten die Zuschauer vieles Interessantes nicht erfahren.
Die beiden rehaKIND-Mitgliedsfirmen REHAVISTA und Prentke Romich zeigten beispielhaft Talker und andere Kommunikationshilfsmittel, die an Rollstühlen angebracht werden können, oder in der Schule verwendet werden.
Insgesamt wurde im Technik-Forum Reha sehr deutlich, wofür die engagierten Experten aus Orthopädie, Rehatechnik, Therapie und Medizin arbeiten, dies bekamen auch eine Gruppe von Auszubildenden aus Fachbetrieben und Kostenträgermitarbeiter präsentiert.