Richtlinien der Lungentransplantation

Richtlinien der Lungentransplantation
Eine Lungentransplantation ist die letzte Therapiemöglichkeit, um fortgeschrittene chronische Lungenerkrankungen zu heilen. Eine Lungentransplantation ist von vielen Faktoren abhängig: Patienten und Ärzte entscheiden gemeinsam, ob das Risiko einer Transplantation eingegangen wird, oder nicht. Um die Wahrscheinlichkeit des Organabstoßens so gering wie möglich zu halten, wird nicht nur das Alter, sondern auch die Operationsfähigkeit und das Stadium der Grunderkrankung berücksichtigt. Auch andere Erkrankungen müssen von den Ärzten genau kalkuliert werden.
Eine Lungentransplantation findet grundsätzlich nur bei Patienten mit einer Lungenerkrankung im Endstadium statt, bei denen alle anderen etablierten Therapieoptionen ausgeschöpft sind. Dem Patienten bleibt dann nur noch eine Lebenserwartung von zwei Jahren. Je älter der Patient, desto schlechter ist auch die Überlebensprognose.
Für Transplantationen gibt es derzeit eine Altersgrenze von etwa 65 Jahren, um das Operationsrisiko so gering wie möglich zu halten. Im Einzelfall und abhängig von Allgemeinzustand und Erfolgsaussicht kann ein Arzt sich jedoch über diese Altersgrenze hinwegsetzen.
Seit 2011 bewertet der sogenannte LAS (Lungen-Allokations-Score) die Dringlichkeit und die Erfolgsaussichten einer anstehenden Lungentransplantation. Der LAS ermöglicht es den Wartelistenstatus transparent zu gestalten und objektiviert ihn. Das Patientenzentrum leitet die Patientendaten zur Berechnung an das Vermittlerzentrum weiter, das den Score eines jeden Patienten erhebt. Erforderliche Daten sind: Alter, Größe, Gewicht, Laborwerte, Untersuchungsergebnisse, Art der Lungenerkrankung und Schweregrad der Lungenfunktionsstörung, Nierenfunktion und weitere Begleiterkrankungen sowie die Fähigkeit das eigene Leben selbstständig zu gestalten.
28. Oktober 2014