Rohmilch kann vor Asthma schützen

Rohmilch kann vor Asthma schützen
Kinder, die Rohmilch trinken, entwickeln seltener Asthma als Kinder, die industriell verarbeitete Milch trinken. Das wurde bereits in mehreren Studien nachgewiesen und jetzt auch von Forschern der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München im Rahmen der PASTURE-Studie bestätigt (siehe Journal of Allergy and Clinical Immunology, Online-Veröffentlichung am 12.1.2016). Wie die LMU-Forscher zeigen, liegt das unter anderem an dem unterschiedlichen Gehalt von Omega-3-Fettsäuren in der Milch. Dennoch ist der Verzehr von Rohmilch nicht zu empfehlen, da diese krankmachende Mikroorganismen enthalten kann.
Rund 1000 Mütter dokumentierten im Rahmen der Langzeitstudie PASTURE die Ernährung und Gesundheit ihres Kindes bis zum sechsten Lebensjahr. Das Risiko, mit sechs Jahren an Asthma zu erkranken, war bei jenen Kinder geringer, die ab der frühen Kindheit regelmäßig unverarbeitete Milch vom Bauernhof tranken.
Omega 3-Fettsäuren sind für den Menschen lebensnotwendig. Sie können vom Körper nicht selbst produziert und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Ihnen werden verschiedene positive Wirkungen zugeschrieben.
Die LMU-Allergologen untersuchten in Zusammenarbeit mit Forschern an der Universität Marburg verschiedene Arten von Milch: unverarbeitete und erhitzte Rohmilch sowie industriell verarbeitete Vollmilch beziehungsweise fettreduzierte Milch. Je stärker die Milch verarbeitet war, desto geringer war der Gehalt an Omega-3- Fettsäuren.
Der Gehalt an Omega-6-Fettsäuren, bei deren Abbau im Körper überwiegend entzündungsfördernde Derivate entstehen, veränderte sich jedoch kaum. Bei der industriellen Verarbeitung von Milch wird diese erhitzt, beim Pasteu-risieren auf Temperaturen zwischen 72 und 75 Grad Celsius. Zudem wird die Milch homogenisiert, damit sie nicht aufrahmt. Die Forscher plädieren für die Entwicklung neuer, schonender Verfahren in der industriellen Milchverarbeitung, damit die Milch ihre schützenden Inhaltsstoffe bewahrt, zugleich aber gesundheitlich unbedenklich ist.
3. Mai 2016