Schiffsabgase haben schädlichen Einfluss auf Lungenzellen

Schiffsabgase haben schädlichen Einfluss auf Lungenzellen
Bisher war nur wenig darüber bekannt, wie genau Abgaspartikel den Stoffwechsel von menschlichen Lungenzellen beeinflussen und welche chemischen und physikalischen Eigenschaften für bestimmte Reaktionen der Zellen verantwortlich sind. Mit einem eigens betriebenen Schiffsdieselmotor führten die Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München, der Universität Rostock und der TU München eine groß angelegte Messreihe durch. Als Kraftstoff wurde Schweröl oder Diesel verwendet. In einem mobilen Labor wurden die beim Verbrennungsprozess entstehenden Abgase in verdünnter Form direkt über Lungenzellen geleitet. Beide Kraftstoffe verursachten enormen Stress in den Lungenzellen.
Die Schweröl-Emissionspartikel riefen vor allem Reaktionen hervor, die auf entzündliche Prozesse hinwiesen. Auf die vergleichsweise „saubereren“ Diesel-Emissionspartikel dagegen reagierten die Zellen sehr stark. Schweröl enthält mehr bekannte toxische Verbindungen wie zum Beispiel Metalle und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Diesel dagegen enthält mehr Rußpartikel.
Die Forscher empfehlen deshalb, die Emissionen von Partikeln aus Schiffsabgasen, unabhängig vom verwendeten Kraftstoff, durch den Einbau von Abgasfiltern zu reduzieren. Die neuen Erkenntnisse deuten aber darauf hin, dass die bisherigen Maßnahmen zur Verminderung von Abgasen, nämlich Schweröl durch Dieselkraftstoff zu ersetzen, nicht ausreichen könnten, um gesundheitliche Risiken aus Schiffsabgasen zu verringern.Quelle

12. Juli 2016