Schlafapnoe verändert die Chemie im Gehirn

Wissenschaftler der University of California untersuchten die Gehirne von 14 Schlafapnoe-Patienten und 22 gesunden Menschen als sie feststellten, dass die Konzentration wichtiger chemischer Botenstoffe (Neurotransmitter) in einer Gehirnregion bei den Schlafapnoikern stark verändert war: Die Insula ist unter anderem für die Regulation unserer Emotionen und unseres Denkens, aber auch für Körperfunktionen wie Blutdruck und Schweißabsonderung zuständig. Die Schlafapnoiker wiesen in dieser Hirnregion zu niedrige Spiegel des Neurotransmitters Gamma-Aminobuttersäure (GABA) und zu hohe Glutamatspiegel auf. GABA ist ein Botenstoff, der die Erregbarkeit von Nervenzellen herabsetzt, also beruhigend, entspannend und angstlösend wirkt.Das Ungleichgewicht von Glutamat und GABA könnte eine Erklärung für die verminderte Stresstoleranz, die erhöhte Reizbarkeit und verstärkte Neigung zu Angststörungen und Depressionen sein, unter der viele Betroffene leiden. Zudem besteht auch ein Zusammenhang zwischen Demenz und Schlafapnoe, bei beiden Erkrankungen leiden Patienten unter einem zu hohen Glutamatspiegel im Gehirn. Seit einiger Zeit weiß man, dass Schlafapnoe ebenfalls das Demenzrisiko erhöht. Um eine geeignete Therapie zu entwickeln, die den Glutamat- und GABA-Spiegel wieder ins Gleichgewicht bringen, sind jedoch noch weitere Studien notwendig.

Quelle

24. April 2017