Schlafstörungen bei Kindern sollten ernstgenommen werden

Schlafstörungen bei Kindern sollten ernstgenommen werden
Kinderärzte und Schlafforscher haben herausgefunden, dass Schnarchen ein Indiz für eine Schlafapnoe bei Kindern ist. Studien zeigen, dass ca. 9,2 Prozent aller Säuglinge und Kinder weltweit ständig schnarchen. Laut Schätzungen leidet jedes fünfte Kind, das schnarcht unter Schlafapnoe. Schnarchen und damit auch die Atemstillstände sind meistens durch eine zu starke Erschlaffung der Zungen- oder Gaumenmuskeln oder vergrößerte Rachen- oder Gaumenmandeln bedingt. Auf den Atemstillstand folgt ein tiefer Atemzug, der die verengten Atemwege öffnet und als lauter Schnarcher zu hören ist. Die betroffenen Kinder haben durch die angestrengte Atmung einen sehr unruhigen Schlaf und wachen nachts häufig auf. Die Weckreaktionen sind allerdings so kurz und unvollständig, dass sich die betroffenen Kinder am nächsten Morgen nicht daran erinnern können. Das Gefährliche ist: Atemaussetzer mit bis zu 20 Sekunden Dauer machen einen Tiefschlaf unmöglich. Durch die Atemstillstände sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut. Die Folgen des verkürzten Tiefschlafes und des verminderten Sauerstoffgehaltes sind gravierend.Die Symptome für eine Schlafapnoe
•    Schnarchen
•    Mundatmung
•    Unruhiger Schlaf
•    Ungewöhnlichen Schlafposition
•    Profuses Schwitzen im Schlaf
•    Morgendliche Mundtrockenheit etc.

Sollte ein Kind schnarchen und zudem unter diesen Symptomen leiden, ist das ungewöhnlich. Eltern sollten einen Kinderarzt zu Rate ziehen und das Kind in ein Schlaflabor überweisen lassen. Dort wird gemessen, wie lang die Atemaussetzer sind, ob die Kinder genügend Sauerstoff bekommen und wie häufig sie nachts aufwachen.

Die Gründe für eine Schlafapnoe bei Kindern sind vielfältig: Übergewicht, häufige Entzündungen im Rachenraum und vergrößerte Mandeln oder Polypen spielen eine Rolle. In den meisten Fällen sind die vergrößerten Mandeln oder Polypen die Ursache für eine Schlafapnoe bei Kindern. Bei jedem Mensch lässt die Muskelspannung des Gaumens im Schlaf nach. Sind die Mandeln aber zusätzlich vergrößert, rutschen sie leicht während des Schlafes nach hinten und verursachen eine Atembehinderung, begleitet von lautem Schnarchen. Eine Mandelverkleinerung mit dem Laser und die Entfernung der Polypen schafft schnelle Abhilfe und lässt die Kleinen wieder lautlos durchschlafen. Die Kinder sind wieder ausgeglichen. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen die vergrößerten Mandeln oder Polypen nicht die Ursache der Krankheit sind. Auch ein zu kleiner Kiefer kann die oberen Atemwege verengen.

Das Krankheitsbild der obstruktiven Schlafapnoe ist noch nicht bei allen Ärzten bekannt. Aufgrund der Konsequenzen wie Hyperaktivität und Konzentrations-störungen, lautet die Diagnose von Ärzten oft: Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Bei Verdacht ist eine Überweisung in ein Schlaflabor unumgänlich und sollte sofort vorgenommen werden. Die Krankheit ansich ist heilbar, aber die durch den Konzentrationsmangel entstandenen Entwicklungsstörungen können nicht wieder behoben werden.

Quelle

26. Januar 2016