Sehnerventzündung als Prognosemarker bei Kindern für MS

Sehnerventzündung als Prognosemarker bei Kindern für MS
Haben Kinder mit Sehnerventzündung einen pathologischen Befund im Kernspintomogramm und zeigen sich dabei oligoklonale Banden im Liquor, so besteht ein über 20-Fach erhöhtes Risiko eine MS zu entwickeln.
In einem Projekt hatten Forscher aus 27 Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz an 357 Kindern mit einer isolierten Sehnerventzündung darauf untersucht, welche Faktoren eine Prognose dazu geben könnten, ob sich eine MS entwickeln kann oder nicht. Es ergab sich, dass ein höheres Alter und ein pathologischer Befund im Kernspintomogramm des Kopfes voneinander unabhängige Risikofaktoren darstellen eine MS zu entwickeln.
Die Forscher konnten nun auch die prognostische Bedeutung des Nervenwasserbefundes bei Kindern mit Sehnerventzündung belegen. Es wurden oligoklonale Banden nachgewiesen, durch die die Wahrscheinlichkeit an MS zu erkranken erhöht wird. Diese Banden sind Eiweißstoffe, die auf eine Immunreaktion im zentralen Nervensystem hinweisen.
Ein auffälliger Befund sowohl im Kernspintomogramm als auch im Nervenwasser bedeutete ein mehr als zwanzigfach höheres MS-Risiko. Diese wichtigen Ergebnisse habenunmittelbare Bedeutung für die diagnostische Abklärung und Behandlung von Kindern mit Sehnerventzündung.
16. Juni 2015