Qualitative Studiendaten liefern eindringliche Hinweise auf einen potenziellen gesundheitlichen, psychischen und sozialen Nutzen von „Singing for Lung Health“ für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen. Die Forscher betonen allerdings, dass es wichtig sei, dass Ausbildung und Konzepte der Gesangslehrer standardisiert würden und eine Erfolgskontrolle sowie eine einheitliche Dokumentation erfolgen. Zudem ist es notwendig die Wirkung der Singtherapie in aussagekräftigen Langzeitstudien zu untersuchen, bevor Patienten mit respiratorischen Krankheiten ein Singtraining routinemäßig angeboten wird.
Forscher des Londoner Imperial College kamen zu dem Ergebnis, dass sich Gesangstraining positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Menschen mit respiratorischen Krankheiten auswirkt. Die britischen Forscher werteten zu diesem Zweck sechs Studien zur Wirkung von Gesangsunterricht in der Gruppe auf die Lungengesundheit aus. In den Studien wurden Parameter wie Gesundheitsstatus, Lungenfunktion und Lebensqualität von Gesangsschülern mit entsprechenden Daten von Personen unter Standardversorgung verglichen.Der Analyse zufolge scheint das Singen bei Menschen mit chronischen respiratorischen Erkrankungen die Lebensqualität zu verbessern. Besonders positive Auswirkungen ergaben sich auf die körperliche Gesundheit, das Angstverhalten und auf einzelne Lungenfunktionsparameter. Allerdings leidet die Aussagekraft vieler Studien unter den häufig sehr geringen Probandenzahlen. Dennoch scheinen qualitative Daten darauf hinzuweisen, dass insbesondere COPD-Patienten von den Gesangsstunden profitieren. Diese berichteten nämlich durchweg darüber, dass ihnen der Unterricht helfe, mit ihrer Erkrankung besser zurechtzukommen.
2. Februar 2017