Die ACOS-Diagnose sollte nur nach ausführlicher Diagnostik (Lungenfunktion, Computertomographie des Thorax, Hauttest, Eosinophile im Blut, etc.) gestellt werden. Die Behandlung erfolgt überwiegend wie bei Asthma bronchiale, d.h. inhalierbare Steroide stehen definitiv an erster Stelle, und zwar in Kombination mit einem Betamimetikum. Haben die Patienten weitere Beschwerden, kann man – wie neuerdings auch bei Asthma bronchiale – ein langwirksames Anticholinergikum (Tiotropium) hinzugeben.
Die Kombination aus Lungenfibrose und Lungenemphysem – engl.: Combined Pulmonary Fibrosis and Emphysema (CPFE) – ist ein neu definiertes Syndrom, bei dem ein Emphysem in den oberen Lungenabschnitten mit einer Lungenfibrose in den unteren Lungenarealen vergesellschaftet ist.
Diese Patienten sind gekennzeichnet durch eine Lungenfunktion mit oft erstaunlich guten Werten (gering verminderte dynamische und statische Lungenvolumina). Im Gegensatz dazu findet sich oft eine überraschend stark ausgeprägte Gasaustauschstörung mit schwerer Hypoxämie – also ein zu geringer Sauerstoffgehalt im arteriellen Blut und damit eine verringerte Sauerstoffsättigung des Blutfarbstoffes Hämoglobin. Bei Patienten mit CPFE findet sich überzufällig häufig ein Lungenhochdruck der die Prognose der Betroffenen ungünstig beeinflusst. Rauchen wurde als der wichtigste Faktor für die Entstehung dieser Erkrankung vorgeschlagen, obwohl die genaue Pathophysiologie noch nicht abschließend erforscht ist. Die hochauflösende Computertomographie des Thorax ist der Goldstandard in der Diagnostik dieser seltenen Erkrankung mit schlechter Prognose. Ein Rauchstopp ist die wichtigste therapeutische Maßnahme.
Auf dem Symposium Lunge 2015 in Hattingen werden die hier vorgestellten Krankheitsbilder und deren überlappungssyndrome als Fallvorstellungen präsentiert. Dabei wird der Versuch einer Differenzierung einerseits und der Darstellung von Gemeinsamkeiten dieser Krankheitsbilder andererseits anhand charakteristischer Befunde unternommen.
Quelle: Vortrag von Prof. Helmut Teschler, ärztlicher Direktor des Westdeutschen Lungenzentrums am Universitätsklinikum Essen, auf dem 8. Symposium Lunge am Samstag, den 12. September 2015 von 9:00-17:00 Uhr in Hattingen (NRW).
Anfragen bezüglich des Symposiums richten Sie bitte an:
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Jens Lingemannsymposium-org@copd-deutschland.de Telefon: 02324 – 999 959