Diese Annahme stammt aus Studien über Sirtuine. Sirtuine sind eine Familie multifunktionaler Enzyme. Sie kommen evolutionär in allen Lebewesen wie Viren, Bakterien, Hefen, Würmern, Insekten, Säugetieren und Menschen vor. Manche Sirtuine wie SIRT1 und SIRT6 gelten, laut den Autoren der Studie, vereinfacht gesagt als Anti-Aging-Stoffe. SIRT1 und SIRT6 kommen in der Lunge von Menschen mit COPD allerdings seltener vor, weshalb bei diesen Patienten die Lunge schneller altere, so die Forscher. Die Ursachen dafür könnten vermutlich Entzündungsprozesse und oxidativer Stress etwa durch Zigarettenrauch sein.
Die aktuelle Studie belegte jetzt, dass SIRT1 und SIRT6 in der Lunge von COPD Patienten erhalten bleiben, wenn man das Molekül miR-34a ausschaltet, das bei oxidativem Stress produziert wird. Entsprechende Stoffe, die miR-34a hemmen, bestünden bereits und müssten entsprechend für COPD umgewidmet werden, so das Autorenteam. Da die betreffenden Moleküle nicht nur bei COPD sondern auch bei weiteren Krankheiten eine Rolle spielen, hoffen die Autoren zudem auf einen Therapierfolg über die Lungenerkrankung hinaus. Studien mit Patienten wurden in diesem Zusammenhang bisher aber noch nicht durchgeführt. Problematisch ist allerdings, dass andere Publikationen die Hemmung von miR-34a mit der Entstehung von Krebserkrankungen in Verbindung bringen. Dementsprechend steht noch einige Forschungsarbeit an, um eine sichere Anwendung zu garantieren.