Zunächst ist zu überprüfen, ob der Patient medikamentös richtig eingestellt und seine asthmatische Erkrankung unter guter Kontrolle ist. Ein spezielles Problem haben asthmatische Patienten, die unter Sodbrennen leiden. „Beim Übertritt von Magensaft in die Speiseröhre kann es zu einer reflexartigen Verkrampfung der Bronchien kommen und damit zu einer Verstärkung des Asthmas“, erläutert Dr. Hellmann. Diese Asthmaform aufgrund von GERD (abgekürzt aus dem Englischen gastroesophageal reflux disease) kann u. U. auch durch bestimmte Asthma-Medikamente noch verstärkt werden, weil diese die Bewegungsvorgänge der Speiseröhre beeinflussen können. „Außerdem ist bei manchen Patienten abzuklären, ob bestimmte Allergene das nächtliche Asthma triggern. Neben der allergischen Sofortreaktion kann auf Allergene nämlich auch eine zweite, um drei bis acht Stunden verzögerte Reaktion auftreten, die mit einer vermehrten Entzündungsbereitschaft der Bronchialschleimhaut und längeren Verengung der Atemwege einhergeht“, erklärt Dr. Hellmann.
Nächtliches Asthma kann zwar nicht geheilt, aber gelindert werden. Dazu stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die entweder Entzündungsprozesse in den Atemwegen verringern oder die Bronchien erweitern und damit einer Verkrampfung der Bronchien entgegenwirken. Asthmatischen Patienten mit GERD können auch Arzneistoffe helfen, die die Bildung von Magensäure verringern. „Betroffene sollten gemeinsam mit ihrem Lungenarzt bzw. ihrer Lungenärztin einen Plan aufstellen, wie sich potenzielle Auslöser und Trigger und damit die nächtlichen Asthmabeschwerden vermeiden lassen“, betont Dr. Hellmann.
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