Wenn die Arbeit krank macht

Wenn die Arbeit krank macht
Seit langem ist bekannt, dass Beschäftigte in Gesundheitsberufen, vor allem in der Pflege, nicht nur unter physischen, sondern auch psychischen Belastungen leiden. Laut Ergebnis des BKK-Gesundheitsreports 2016, weisen Altenpfleger die meisten AU-Tage aufgrund psychischer Störungen auf. Wie ernst die Lage ist, lässt sich daran ablesen, dass fast jeder zehnte Altenpfleger im vergangenen Jahr mindestens einmal ein Antidepressivum verordnet bekam.Mittlerweile haben sowohl Krankenhäuser als auch stationäre oder ambulante Pflegeeinrichtungen mit enormem Pflegepersonalmangel zu kämpfen und das, obwohl es in Deutschlang genügend ausgebildete Pflegefachkräfte gibt. Allerdings sind diese nicht bereit unter den gegebenen Umständen ihrem Ausbildungsberuf nachzugehen. Nach Auskunft des Deutschen Pflegerates gibt es zehntausend Pfleger und Pflegerinnen, die nicht in ihrem erlernten Beruf arbeiten. Fehlende Anerkennung, geringe Bezahlung, vor allem aber die hohe Arbeitsdichte durch Personalmangel in allen Einrichtungen führen dazu, dass Pflegende relativ früh ihren Beruf wieder aufgeben. Gesetzliche Pausen würden nicht sichergestellt, freie Tage, Urlaube und gesetzliche Ruhezeiten ständig ausgehebelt. All das führt zu chronischer Erschöpfung und Missmut beim Pflegepersonal.

Der aktuelle Gesundheitsreport der BKK zeigt, dass Altenpfleger mit Abstand die meisten Fehltage aufgrund von psychischer Störungen aufweisen. 4,5 Krankheitstage pro Beschäftigtem verzeichnet die Auswertung von rund neun Millionen BKK-Versichertendaten auf.

Quelle

20. Dezember 2016