Menschen, die ein künstliches Gebiss tragen und dieses nachts nicht aus dem Mund nehmen, haben ein mehr als doppelt so großes Risiko für eine Lungenentzündung wie Menschen, die ihre Zahnprothese über Nacht ablegen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse hin (siehe Journal of Dental Research 2015, Band 94/3, Seite:28-36).
In der genannten Studie, an der 453 Zahnprothesenträger im Alter von 85 Jahren oder älter teilgenahmen, war das Nicht-Herausnehmen des Zahnersatzes während des Nachtschlafs mit einem 2,3-fach erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Lungenentzündung verbunden. Am künstlichen Gebiss kann sich zwar kein Karies bilden, dennoch ist eine regelmäßige, manuelle Reinigung des Zahnersatzes erforderlich, da sich an der Oberfläche Beläge aus Essensresten und Bakterien sammeln. Keime und Bakterien können nicht nur eine Lungenentzündung begünstigen, sondern erhöhen auch das Risiko für Karies und Zahnbettentzündungen für die noch verbliebenen Zähne. Deshalb sollte das Gebiss abends zur Reinigung herausgenommen werden und mit einer Zahnbürste unter fließendem Wasser gründlich geputzt werden. Zahnärzte empfehlen sogar das Gebiss nach jeder Mahlzeit zu säubern.Quelle
14. Juni 2016