Zusatznutzen von Afatinib wird erneut deutlich

Zusatznutzen von Afatinib wird erneut deutlich
Afatinib ist ein seit März zugelassener Wirkstoff, der zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzioms im fortgeschrittenen Stadium eingesetzt werden kann. Es stellte sich heraus, dass der Wirkstoff gegenüber anderen, sich bereits in Gebrauch befindenden, Wirkstoffen einen großen Zusatznutzen bietet. Allerdings mit einer Einschränkung: Der Wirkstoff ist nur für Patienten mit einer bestimmten Genmutation hilfreich. Dies konnte nun erneut festgestellt und vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen bestätigt werden. Das Medikament wurde erneut getestet, weil es nur eine befristete Zulassung bekommen hatte.
Auch die erneute Überprüfung ergab:  Patienten profitieren nur von der Behandlung mit dem Tyrosinkinasehemmer, wenn im Tumorgewebe bestimmte Genveränderungen vorliegen. Träger der Del19-Mutation haben einen erheblichen Zusatznutzen im Vergleich zu anderen Therapiemaßnahmen. Sie hatten eine bessere Gesamtüberlebenszeit von etwa durchschnittlich zwölf Monaten. Es gibt allerdings auch eine Patientengruppe, bei der Afatinib nur einen geringen Nutzen hat. Träger der L858R-Mutation haben keinen Nutzen am neuen Wirkstoff.
Für alle anderen Patienten, die keine der beiden Mutationen haben, konnte bei den ersten Tests nur ein geringerer Nutzen gegenüber den Vergleichsmedikamenten ermittelt werden. Nun, beim erneuten Test fiel dieser geringe Nutzen nur bei der L858R-Mutation auf. Alle anderen Mutationen profitieren von der neuen Therapie.
Afatinib blockiert den Wachstumsfaktor, der an die genveränderten Rezeptoren im Tumorgewebe andockt. Dadurch wird die Entwicklung des Tumors gehemmt.
27. August 2015