Engmaschige Blutbildkontrollen unter Dimethylfumarat

Engmaschige Blutbildkontrollen unter Dimethylfumarat
Bei der Einnahme von Dimethylfumarat (Handelsname Tecfidera, aber auch bekannt unter Fumarsäure)empfiehlt das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKMS) in regelmäßigen Abständen von sechs bis acht Wochen ein großes Blutbild anfertigen zu lassen. Durch diese engmaschigeren Untersuchungen können Leukopenien und Lymphopenien identifiziert werden. Diese erhöhen das Risiko für opportunistische Infektionen wie progressive multifokale Leukenzephalopathie (DML), an deren Folgen eine mit Tecfidera behandelte MS-Patientin nun verstarb.
Dies zeigt wie wichtig es ist den Patienten unter einer Immuntherapie engmaschig zu beobachten, damit schwere Nebenwirkungen frühzeitig erkannt werden können. Im ersten Behandlungsjahr empfiehlt die KKMS daher alle sechs bis acht Wochen eine Bestimmung der Leukozyten- und Lymphozytenzahl im Blut durchführen zu lassen. Der Hersteller empfiehlt eine grobmaschigere Untersuchung von allen sechs Monaten.
Befinden sich unter 3000/μl Leukopenien oder unter 500/μl Lymphopenien im Blut, rät das KKMS zum Aussetzen der Medikation. Bei dem Medikament Dimethylfumarat ist noch keine Langzeitwirkung bekannt und somit sind die möglichen Komplikationen noch nicht hinreichend untersucht worden.
11. November 2014