Chronische Entzündung bei MS auch durch abgestorbene Zellen verursacht

Chronische Entzündung bei MS auch durch abgestorbene Zellen verursacht
Bisher gingen Mediziner davon aus, dass eine chronische Entzündung der Atemwege oft die Schuld von Bakterien sei. Doch eine neue Studie aus Australien zeigte anderes: Säuglinge, die an MS erkrankt waren, hatten bereits in den ersten Monaten eine Atemwegsentzündung, allerdings one nachweisbaren Bakterienbefall.
Durch den Schleim, der die Atemwege verstopft sterben Zellen ab, die anscheinend heftig Reaktionen des Immunsystems auslösen können. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher, die Mäuse mit einer vergleichbaren Lungenkrankheit beobachteten. Auch fanden sie den Signalweg heraus, der diese Immunreaktion auslöste und wie man ihn blockieren könnte. Die Lösung zeigt sich in einem Rheumamedikament, was für Gelenkentzündungen eingesetzt wird. Im Mausmodell unterdrückte es die Entzündungen, die durch die abgestorbenen Zellen hervorgerufen wurden.
Die abgestorbenen Zellen setzen den Botenstoff Interleukin-1 frei und je schlimmer die Verschleimung der Atemwege ist, desto mehr tote Zellen gibt es, die diesen Botenstoff freigeben. Manche Mäuse, die an der MS-ähnlichen Krankheit erkrankt waren wiesen allerdings kaum Entzündungen auf. Dies lag daran, dass ihnen durch eine genetische Veränderung der Botenstoff IL-1 fehlte, wodurch die absterbenden Zellen keine Immunantwort auslösten. Mit dieser Erkenntnis tun sich neue Behandlungsmöglichkeiten auf.
7. April 2015