Diabetes-Medikament Metformin hilft vielleicht auch gegen Tuberkulose

Diabetes-Medikament Metformin hilft vielleicht auch gegen Tuberkulose
Das Tuberkulose auslösende Bakterium ‚Mycobacterium tuberculosis‘ wächst nur sehr langsam, weswegen sich bei einer Behandlung mit Antibiotika zunehmend das Problem der Resistenzbildung stellt. Daher konzentrieren sich Forscher nun darauf, sich nicht direkt auf das Bakterium zu konzentrieren sondern die Immunantwort des Erkrankten zu verstärken.
Das Medikament Metformin, das zur Behandlung von Typ-2-Diabetes verwendet wird, verbessert die Immunantwort auch bei einer Tuberkuloseinfektion. Sowohl in Zellkulturen als auch in lebenden, mit Tuberkulose infizierten Mäusen konnte Metformin das Wachstum der Bakterien durch eine Erhöhung der spezifischen Immunantwort bremsen. Metformin verstärkt bei Tuberkuloseerkrankten die Wirkung von so genannten reaktiven Sauerstoffverbindungen (ROS), was das Eindämmen der Entzündung bewirkt.
ROS sind natürliche Nebenprodukte des Sauerstoff-Stoffwechsels. Sie helfen bei der Signalübertragung und der antimikrobiellen Abwehr von Krankheitserregern. Somit tragen sie zur Bekämpfung der in die Zellen eingedrungenen Bakterien bei. Tuberkulosepatienten, die mit Metformin behandelt wurden hatten weniger Hohlräume (Kavernen) in der Lunge, wodurch sich dort weniger Mykrobakterien ansiedeln konnten.
Das Medikament soll nun in prospektiven klinischen Studien auf seine Wirksamkeit getestet werden.
16. Dezember 2014