Ein Film sagt mehr als tausend Worte

Ein Film sagt mehr als tausend Worte


Seit mehreren Jahren verfolgen Wissenschaftler:innen des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) einen völlig neuen Ansatz zur Therapie neurodegenerativer Erkrankungen, speziell der Amyotrophen Lateralsklerose – kurz ALS. Mit einem Film machen sie auf ihr Forschungsprojekt „ThaXonian“ (Magnetic Axon Therapy) aufmerksam. Sie hoffen, auf diesem Weg „ThaXonian“ bekannter zu machen und neue Finanzquellen zur Fortsetzung des Vorhabens zu erschließen.

Mit Magnetpulsen wollen die Wissenschaftler:innen gestörte Nervenzellen reaktivieren. Nachdem dies im Zellexperiment erfolgreich gelungen ist, arbeitet das Team um Dr. Thomas Herrmannsdörfer nun mit Hochdruck an der Entwicklung einer Prototyp-Therapie-Anlage.

Der Wissenschaftliche Direktor des HZDR, Prof. Sebastian M. Schmidt, unterstützt die Initiative mit allen Kräften: „Dieses Projekt ist beispielhaft für das HZDR. Es vereint anwendungsorientierte Grundlagenforschung an einem unserer Großgeräte mit Interdisziplinarität und der Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen. Die Idee, mit Magnetpulsen Nervenzellen zu reaktivieren, kann für zahlreiche neurodegenerative Erkrankungen bedeutsam sein. Damit werden wir unserem Anspruch gerecht, für kommende Generationen zu forschen. Heilen von Krankheiten ist dabei einer unserer Schwerpunkte. Ich hoffe sehr, dass dieses Projekt weiterverfolgt werden kann.“

Das am Projekt beteiligte Team um den Physiker Herrmannsdörfer und den Mediziner Prof. Richard Funk kennt den schmalen Grat zwischen Optimismus und Rückschlägen in dieser Phase des Übergangs vom Zellexperiment zu einer ersten Anwendung: „Dieser Prozess ist sehr komplex und von zahlreichen Unwägbarkeiten, mitunter auch Rückschlägen, gekennzeichnet. Um das gesamte Projekt ‚ThaXonian‘ zukunftsfähig zu machen und in einigen Jahren gegebenenfalls auch eine breite Anwendung zu ermöglichen, müssen gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen beachtet und technologische Herausforderungen gemeistert werden“, fasst Herrmannsdörfer zusammen. Aktuell ist das Projetteam sowohl mit der Endmontage der Prototyp-Therapie-Apparatur als auch mit weiteren In-vitro-Experimenten, Verfassen von Berichten der abgelaufenen Förderphase und Publikationen sowie der Einwerbung weiterer Drittmittel beschäftigt. Parallel wird die Genehmigung der Therapieanlage vorbereitet.

Der Film wurde gemeinsam mit der Dresdner Filmproduktionsfirma AVANGA produziert und kann angesehen werden unter https://www.hzdr.de/thaxonian oder bei YouTube https://www.youtube.com/watch?v=dSA8DVVtbkM .

Titelbild: Einsetzen einer Magnetspule in eine Prototyp-Therapie-Anlage: Wissenschaftler:innen wollen gestörte Motoneuronen mit Magnetfeldern reaktivieren. Foto: HZDR / AVANGA

Quelle: Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

30. August 2023