Forscher arbeiten an mobilem System, das die Belüftung der Lunge überwacht

Zeitnahe Informationen über die Atemfunktion und mögliche Lungenschädigungen können Leben retten, doch bislang stehen solche Informationen weder am Unfallort noch auf dem Weg zum Patientenbett kontinuierlich zur Verfügung. Forscher des Innovationszentrums für Computerassistierte Chirurgie (ICCAS) der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig arbeiten derzeit zusammen mit Verbundpartnern an einem mobilen System mit integriertem Elektrodengurt, das die Belüftung der Lunge überwacht und kontinuierlich visualisiert. In drei Jahren wollen die Forscher einen Prototyp des Systems entwickeln.Das geplante System basiert auf der als Elektrische Impedanz-Tomografie (EIT) bezeichneten Technologie. Anhand der Bilder kann der Arzt Veränderungen der Lungenbelüftung schnell erkennen, im Falle eines Pneumothorax alarmiert ihn das Gerät sofort. Um das System in der Notfallmedizin nutzbar zu machen, ist die Darstellung der Bildinformationen aus der Lunge auf den Bildschirm des Notfallbeatmungsgerätes geplant. Die Vorteile des neuen Medizinprodukts liegen auf der Hand: Es liefert nichtinvasiv und strahlenfrei bisher nicht verfügbare Bildinformationen und lässt sich überall mobil einsetzen.  Das neue Verbundforschungsprojekt wird mit insgesamt rund 1,7 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für drei Jahre gefördert.

Quelle

11. Mai 2017