Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Mykoplasmen-Infektion und Haut- und Schleimhautentzündungen schwierig zu beweisen: Routinetests können zwar die Mykoplasmen nachweisen, beantworten jedoch nicht die Frage, ob diese die Ursache für die Infektion sind oder ob die Bakterien nur den Nasen-Rachen-Raum ohne Folgen kolonisieren.
Der neue ELISpot-Bluttest wurde bereits in einer Pneumonie-Studie am Kinderspital Zürich ein-gesetzt, bei der Haut- und Schleimhautreaktionen erstmals bei 152 Kindern mit Lungenentzündung beobachtet wurden. Bei einem Drittel der Patientinnen und Patienten konnten Mykoplasmen als Ursache der Lungenentzündung nachgewiesen werden. Bei 23 Prozent der betroffenen 44 Kindern erzeugten Mykoplasmen Haut- und Schleimhautreaktionen – bei drei von ihnen kam es zu schweren Läsionen vor allem der Schleimhaut. Nur 3 Prozent der Kinder mit Infektionen anderer Ursache hatten Haut- und Schleimhautreaktionen.
Aktuell erforscht das Team am Kinderspital, welche Komponenten diese Immunreaktion auslösen und welche Strukturen der Haut und der Schleimhaut angegriffen werden. Frühere Studien zeigten, dass die Oberfläche der Mykoplasmen eine grosse Ähnlichkeit mit körpereigenen Strukturen verschiedener Gewebe haben können. Daher wird vermutet, dass sich das Immunsystem sowohl gegen die Mykoplasmen als auch gegen die ähnlichen, körpereigenen Strukturen richtet, weil es die beiden nicht auseinanderhalten kann.