Nächtliche Beatmung verzögert Demenz

Nächtliche Beatmung verzögert Demenz
Mit der nächtlichen Beatmung bei Schlafapnoe kann man Demenz hinauszögern. Bei den meisten ist die Beatmung mit CPAP-Geräten eher unbeliebt, doch genau mit diesen beginnen die Symptome für Demenz etwa zehn Jahre später.
Dies zeigt eine Auswertung der ADNI-Studie mit knapp 2500 älteren Teilnehmern aus der Allgemeinbevölkerung. Ursprünglich wurde die Studie aufgelegt, um anhand der Bildgebung, Biomarkern und neuropsychologischen Tests den Übergang von kognitiv gesunden Menschen zu solchen mit ersten kongnitiven Einschränkungen und Alzheimerdemenz zu erforschen.
Forscher haben nun überprüft, ob eine Sclafapnoe eine MCI oder Alzheimerdemenz beschleunigen könnte. Hierfür wurden das Alter von Schlafapnoe-Patienten und welchen ohne nächtliche Atemprobleme bei der MCI- und der Demenzdiagnose analysiert. Zum Teil litten manche Probanden schon zu Beginn der Studie an einer leichten Form von MCI oder Demenz. Hier versuchten die Wissenschaftler das Alter der Diagnose rückblickend festzustellen ehe sie deren Daten verwendeten.
Die Studie zeigte, Patienten mit Schlafapnoe aber ohne CPAP waren bei der MCI-Diagnose im Schnitt 73 Jahre alt, die ohne Schlafapnoe etwa 84 Jahre.  Interessant ist die Beobachtung, dass die wenigen Patienten mit Schlafapnoe, die CPAP-Geräte benutzten, ähnlich spät eine MCI entwickelten wie Patienten ohne Schlafapnoe: Erst im durchschnittlichen Alter von 82 Jahren erfolgte die Diagnose, das sind 9,5 Jahre später als bei Schlafapnoe-Patienten ohne CPAP.
Mittlerweile deuten auch andere Studien auf einen Schutzeffekt der CPAP-Therapie: Italienische Forscher fanden heraus, dass sich durch die nächtliche Beatmung Hirnschäden nicht nur vermeiden, sondern bestehende sogar rückgängig gemacht werden können. Bei Schlafapnoe-Patienten konnten reduzierte Volumina der grauen Substanz in verschiedenen Gehirnarealen beobachtet werden. Bei einer konsequenten CPAP-Therapie normalisierten sich diese Volumina nach etwa drei Monaten.
7. Juli 2015