Vagusnervstimulator hebt Bewusstseinszustand nach 15 Jahren Wachkoma

Französische Hirnforscher transplantierten einem 35-jährigen Mann, der nach einem Schädel-Hirn-Trauma seit 15 Jahren im Wachkoma liegt, einen Vagusnervstimulator. Eine Vagusnervstimulation wird üblicherweise als Therapieverfahren bei Epilepsie angewendet. Ein Vagusnervstimulator sieht aus wie eine Knopfbatterie mit Kabel und wird unterhalb des linken Schlüsselbeins eingepflanzt, die Elektroden werden am Hals am linken Nervus vagus, den 10. Hirnnerven, befestigt.Laut dem Forscherteam vom Centre National de la Recherche Scientifique in Bron bei Lyon hat sich der Zustand des Mannes durch die Stimulation enorm verbessert. Er konnte beispielsweise einem Gegenstand mit den Augen und dem Kopf folgen. Die Mutter hatte den Eindruck, dass ihr Sohn wacher sei und ihr zuhöre, wenn sie ihm ein Buch vorlese. Auch einfache klinische Tests verliefen positiv. Wenn der Untersucher sich mit dem Kopf plötzlich näherte, riss der Patient die Augen auf, als würde er sich erschrecken.

Die französischen Forscher planen jetzt eine klinische Studie, um den möglichen Nutzen der Vagusstimulation an einer größeren Gruppe von Patienten zu untersuchen.
Quelle

9. Oktober 2017