Versteckte Allergene werden häufig nicht erkannt

Versteckte Allergene werden häufig nicht erkannt
Nach Ansicht von Professor Jens Schreiber, Universitätsklinik für Pneumologie der Universität Magdeburg, ist die Atopie nach wie vor ein wichtiger Risikofaktor des Asthma bronchiale. Studien der vergangenen Jahre hätten dies eindeutig gezeigt.

Je nach Studie lag der Anteil der Atopiker sogar zwischen 58 und 93,5 Prozent. In einer Studie aus dem Jahr 2003 zeigten alle getesteten Patienten mit schwerem Asthma eine Sensibilisierung gegenüber mehr als einem herkömmlichen Aeroallergen auf. Diese Daten zeigen die Notwendigkeit einer zielführenden allergologischen Diagnostik auf. Viele Asthmatiker im Stadium IV und V nach GINA (Global Strategy for Asthma Management and Prevention) werden fälschlicherweise als nicht atopisch eingestuft und deshalb nicht angemessen therapiert.

Besonders schwer diagnostizierbar sind seltene oder versteckte Allergien wie z. B. Arbeitsplatz bezogene Allergien. Beruflich bedingte Allergien lassen sich meist durch deutlichen Nachlass der Symptome am arbeitsfreien Wochenende und vor allem während der Urlaubszeit nachweisen. Neue Allergene würden infolge des Klimawandels sowie der Aufnahme neuer Lebensmittel oder Zusatzstoffe an Bedeutung gewinnen.
Allergene in Lebensmitteln betreffen aber nicht nur die Konsumenten, sondern auch diejenigen, die an der Herstellung beteiligt sind. So waren beispielsweise in Untersuchungen nicht nur Landwirte, sondern auch deren Ehefrauen von Allergien gegen Vorratsmilben betroffen.
Gefährdet sind auch Menschen, die beruflich Umgang mit Zier- und Nutzpflanzen haben. Besonders hoch lägen die Sensibilisierungsraten bei Chrysanthemen-Arten und Maispollen.Quelle

24. Mai 2016