Bei der häufigsten Form der Schlafapnoe kollabieren im Schlaf die Atemwege des Patienten immer wieder. Dies kann von 10 Sekunden bis zu 2 Minuten dauern sowie die Atmung und die Sauerstoffversorgung unterbrechen. Der Körper steigert seine Atmungsanstrengung, erlebt permanente Stressreaktionen. Der Schlaf bringt unter diesen Umständen keine Erholung mehr. „Wer sich tagsüber häufig – und scheinbar grundlos – müde oder schläfrig fühlt, sich schlecht konzentrieren kann oder gar ungewollt einschläft, sollte seinen Schlaf untersuchen lassen“, rät Randerath, der als Chefarzt am Krankenhaus Bethanien in Solingen tätig ist. Denn bei unbehandelter Schlafapnoe drohen auch Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder Schlaganfall.
Durch die große Zahl der Unfälle und Folgeerkrankungen wird die Schlafapnoe zu einem gesundheitlichen wie auch gesellschaftlichen Problem. Die ambulante Versorgung deckt nur einen Teil der Diagnostik und Therapie des nicht erholsamen Schlafs ab. Das Versorgungsangebot für Patienten wird hierzulande immer knapper, so Randerath. „Weil die Krankenkassen immer weniger stationäre Behandlungen bezahlen und ambulante Möglichkeiten unter-finanziert werden, stehen schlafmedizinische Angebote nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung. Die Wartezeiten für einen Termin im Schlaflabor liegen in der Regel bei mehreren Monaten bis hin zu einem Jahr.“ Die Schulung und Begleitung der Patienten in der Therapie leidet darunter, auch würden Kosten für alternative Verfahren oft nicht übernommen – selbst wenn sie sich schon wissenschaftlich bewährt haben.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)