Heute ist der Welt COPD Tag 2017

Das diesjährige, von der GOLD Initiative ausgewählte Motto lautet:  „Die vielen Gesichter der COPD“.Der Welt-COPD-Tag wurde im November 2002 von der Globalen Initiative für chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Diseases) abgekürzt – GOLD – ins Leben gerufen und wird seitdem jedes Jahr Mitte November in Zusammenarbeit mit Ärzten und COPD-Patientengruppen auf der ganzen Welt organisiert.

GOLD wurde 1997 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und vom National Institute of Health (NH) gegründet, um das Bewusstsein für chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) zu schärfen, die COPD-Versorgung weltweit zu verbessern und die Diagnose und Behandlung von COPD zu optimieren sowie auf die Hauptursache der Erkrankungen, das Rauchen, hinzuweisen. Die Versorgungsleitlinien für COPD, die unter anderem auch die Einteilung der Schweregrade bestimmen, wurden ebenfalls von GOLD festgeschrieben und sind eine große Hilfe für Ärzte und Patienten.

Nach Einschätzung der Experten der GOLD Initiative im Jahre 2014 ist die COPD eine häufige, vermeidbare und behandelbare Erkrankung und charakterisiert durch eine Einengung (Obstruktion) der Atemwege mit Behinderung des Atemstroms. Verstärkt kommt es dabei auch zu Entzündungsprozessen in den Atemwegen und im Lungengewebe zumeist als Reaktion auf die Einatmung schädlicher Partikel (Nikotin) und Gase. Akute Verschlimmerungen, sogenannte Exazerbationen und Begleiterkrankungen (Komorbiditäten), tragen maßgeblich zur Schwere der COPD bei.

Schätzungen der WHO aus dem Jahr 2007 gingen davon aus, dass allein in Deutschland rund 6,8 Millionen und weltweit etwa 210 Millionen Menschen an einer COPD erkrankt waren. Damit muss bereits von einem globalen Problem gesprochen werden, denn inzwischen ist die COPD schon die vierthäufigste, krankheitsbedingte Todesursache. Von den zehn häufigsten zum Tod führenden Krankheiten, ist COPD weiterhin die einzige, deren Häufigkeit konstant zunimmt.

Der Begriff COPD (chronic obstructive pulmonary disease) steht für eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Der Sammelbegriff COPD bezeichnet eine Gruppe von Krankheiten der Lunge. In erster Linie sind die COPD (chronisch-obstruktive Bronchitis) und das Lungenemphysem zu nennen. Es wurde nachgewiesen, dass circa 80-90 Prozent der COPD-Patienten Raucher oder ehemalige Raucher sind.  Rauchen ist also zweifelsfrei die Hauptursache für die COPD und das Lungenemphysem. Weitere Ursachen können Belastungen am Arbeitsplatz, Feinstaub sowie andere, zum Beispiel nicht adäquat behandelte Lungengrunderkrankungen oder Gendefekte sein.

Symptome des Lungenemphysems und der COPD sind zu Beginn vermehrter Auswurf und Husten, später dann Atemnot (auch als AHA Effekt bezeichnet) anfänglich nur bei Belastung, im fortgeschrittenen Stadium bereits im Ruhezustand. Bei einer großen Zahl von COPD-Patienten entwickelt sich im Verlauf der Krankheit auch ein Lungenemphysem, eine irreversible Überblähung der belüfteten Räume der Lunge, die zu einer Zerstörung der kleinsten Lungenbläschen führt und nachhaltige Atemnot hervorruft. Zunehmend können sich Einschränkungen der Mobilität, der damit einhergehende Muskelverlust sowie Begleiterkrankungen einstellen.

Das alles kann zum Abbau und Verlust der sozialen Strukturen und nicht selten zu Gemütsstörungen, im schlimmsten Fall auch zu Depressionen führen. Die Auswirkungen der Erkrankungen auf die Psyche und die Lebensqualität sind bekannt und wurden in den letzten Jahren zunehmend thematisiert und untersucht. Unter anderem in zwei gemeinsam von der Schön Klinik Berchtesgadener Land, der Philipps-Universität Marburg Abteilung für Psychotherapie und der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland durchgeführten Studien.
Positiv ist, dass heute eine breite Palette unterschiedlichster Therapieoptionen zur Behandlung der Symptome einer COPD mit oder ohne Lungenemphysem zur Verfügung steht. Hier sind neben der medikamentösen Therapie, Lungensport und Atemtherapie auch medizinische Rehabilitationsmaßnahmen und bronchologische Volumenreduktionsmaßnahmen zu nennen. Sehr wichtig ist auch die Prophylaxe in Form von Schutzimpfungen.

Der wichtigste Faktor den weiteren Verlauf der Erkrankung im Sinne des Erkrankten positiv zu beeinflussen ist jedoch der sofortige und dauerhafte Stopp des Rauchens. Wenn dieses nicht gelingt sind alle zuvor genannten Optionen ad absurdum geführt.
Dezidierte Informationen zum gesamten Themenkomplex bieten Ihnen unsere Homepage: https://www.lungenemphysem-copd.de und die in Kooperation mit dem COPD – Deutschland e.V. herausgegebenen 21 Patientenratgeber.

Um die Betroffenen, Angehörigen und die Bevölkerung zu informieren und aufzuklären, veranstalten der COPD-Deutschland e.V. in Kooperation mit der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland einmal im Jahr in Hattingen (NRW) das Symposium-Lunge. Am 02.09.2017 waren mehr als 2400 Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland zum mittlerweile 10. Symposium-Lunge in die Gebläsehalle des Westfälischen Industriemuseums der Henrichshütte nach Hattingen gekommen.

Für das kommende Jahr können Sie sich bereits den Termin des 11. Symposium-Lunge vormerken, welches am Samstag, den 01. September  2018  von 9:00-17:00 Uhr erneut in Hattingen  stattfinden wird. Das 11. Symposium Lunge wird unter dem folgenden Motto stehen: „COPD und Lungenemphysem
Chronische Atemwegserkrankungen – Neueste Erkenntnisse und Zukunftsaussichten“.

Interessierte richten ihre Anfragen bezüglich des 11. Symposiums Lunge 2018 bitte direkt an die Organisationsleitung: Organisationsbüro 11. Symposium Lungesymposium-org@copd-deutschland.de Jens Lingemann
© Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

15. November 2017